Frank Köhler

Podiumsdiskussion: Was brauchen und wünschen sich Betroffene?

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Frank Köhler ist 62 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Nach seinem Studium und bis zu seiner beruflichen Selbständigkeit war er in Führungspositionen in verschiedenen internationalen Konzernen für zum Teil über 1.000 Mitarbeiter verantwortlich. Ab 2004 war er selbständig als freiberuflicher Unternehmensberater und geschäftsführender Gesellschafter einer eigenen Firma in der Mess-, Steuer und Regeltechnik im Chemieanlagenbau tätig. Im November 2014 ließ Köhler sich zu einer planmäßigen Hüft-OP ins Krankenhaus einweisen. Im zeitlichen Zusammenhang mit dieser OP kam es zu einer Darmperforation, die erst sehr spät erkannt wurde. Da die Vergiftungserscheinungen sehr weit fortgeschritten waren, entwickelte sich in der Folge ein septischer Schock. Diesen überlebte Köhler mit sehr viel Glück. In der Folge gab es weitere Komplikationen, so dass neun schwere Operationen in fünf Monaten notwendig wurden. Mitte 2015 musste Köhler aufgrund der langen Krankheit Firmeninsolvenz anmelden. 2017 wurde seine Berufsunfähigkeit und eine Schwerbehinderung festgestellt. Da er immer noch mit den Folgen der Sepsis, insbesondere mit kognitiven Störungen, zu kämpfen hatte, hat er sich intensiver mit diesem Thema beschäftigt. Seit 2018 engagiert Köhler sich als ehrenamtlicher Regionalleiter bei der Deutschen Sepsis-Hilfe e.V. für den Bereich Mitte (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen). Inzwischen engagiert er sich auch in verschiedenen anderen, auch internationalen, Projekten, hält Vorträge, auch vor medizinischem Fachpersonal, hat eine eigene Homepage (www.sepsisfolgen.info) und hat ein Buch geschrieben. Da nach wie vor sehr wenig Wissen über die Spät- und Langzeitfolgen, insbesondere die kognitiven Störungen, nach einer überlebten Sepsis bekannt ist, engagiert sich Köhler dafür, mehr Anerkennung für das Thema in der Ärzteschaft und in der Gesellschaft zu erreichen.